Entstehung und Bau

Genaue Funktionsbeschreibung

PDF-Anleitung für Installation und Bedienung


Entstehung und Bau

Es war einmal Anfang Sommer 1999. Mein Freund Sebastian Franke und ich Andreas Karl saßen im Auto von Sebby und tüfteln an der Anlage, Klangverbesserung hier, Entstörung dort, etc. Manche werden das ja kennen. Irgendwann haben wir das blödeln angefangen und überlegt, was man noch alles einbauen könnte. Dabei kam auch die Idee mit dem MP3-Player für's Auto. Diese Idee wollte uns nicht mehr aus dem Kopf, also haben wir beschlossen einen zu bauen. Sebby hatte damals das Geld und ich das Know-How.

Zuerst haben wir uns überlegt, wie man das ganze realisieren könnte. Am Schluß dieser Überlegung war klar, das ein Computer dafür herhalten muß, da das für unsere möglichkeiten das einzige war, das man dafür nehmen konnte. Der nächste Schritt war also im Internet nach einer passenden Software zum abspielen für MP3-Dateien zu suchen. Eine Windows-Software ist von vornherein ausgeschieden, da wir uns einig waren, das kein absturzfreudiges Windows ins Auto kommt. Die Wahl viel auf den Dos-MP3-Player MPX-Play. Dann starteten wir die ersten Versuche mit dem Player. Die Klangqualität war sehr gut und der Player überzeugte auch durch seinen damals schon hohen Funktionsumfang. Sebby hatte noch einen 486er DX4-100 daheim, also wollten wir das ganze damit bauen. Leider haben wir es damit nicht geschafft in der Qualität, in der wir uns das vorgestellt haben MP3-Dateien abzuspielen. Die Rechenleistung war einfach zu klein. Die suche nach einem anderen Computer (wir haben uns was in der Richtung P100 vorgestellt) war damals schon schwierig, heute denke ich, das es fast unmöglich ist so etwas "antikes" noch zu bekommen, wir haben aber einen bekommen.

Das nächste Problem war das Interface zum Benutzer, aber durch einen glücklichen Zufall habe ich von einem Arbeitskollegen zwei LCD-Text-Display geschenkt bekommen, jedes zwar nur einzeilg mit 16 Zeichen, aber immerhin umsonst. Daraufhin haben wir uns entschieden, einen Player mit 3-Tasten-Bedienung mit einem Menü-System für die Einstellungen zu bauen. Was wir noch wollten, war eine Musik-Datenbank, bei der wir die Lieder in Kategorien einsortieren konnten und dann je nach Geschmack im Auto die Kategorien auswählen konnte, die man hören wollte. Daraufhin habe ich erst einmal die MP3-Datenbank für Windows geschrieben. Anfangs konnte man nur Lieder einsortieren und ihnen Kategorien zuweisen, aber mittlerweile ist der Funktionsumfang so hoch, das eigentlich nichts mehr fehlt, was auch nur ein bischen mit Lieder- und MP3-Verwaltung zu tun haben könnte. Der nächste Schritt war die Steuerungssoftware für den Player. Sie besteht aus zwei Teilen, einem speicherresidentem, welcher die Anzeige und das Menüsystem übernimmt. Diese Software wird quasi in Dos als Treiber geladen und zeigt die Daten auf dem Display an, die per Interrupt an die Software geschickt werden. Außerdem übernimmt diese Software die ganze Menüsteuerung und die Master-Software kann wieder per Interrupt die eingestellten Optionen abrufen. Außerdem spert dieser Treiber die Tastatur und wertete die Tastendrücke selbst aus, damit man mit der Tastatur Titel eingeben kann, die gespielt werden sollen. Dazu aber später mehr. Diese Treiber-Software hat einen eigenen Menüpunkt, mit dem man die Anzeige einstellen kann. Man kann selbst wählen, was während des Player-Betriebs wo und in welcher Zeile angezeigt werden soll. Der zweite Teil der Software, die Master-Software übernahm die restlichen, noch übrig bleibenden Funktionen, die Rechenintensiv waren, da ich das nicht im Hintergrund mit der anderen Software programmieren konnte. Die Master-Software sucht den nächsten Titel nach den in der Treiber-Software eingestellten Optionen und Kategorien aus. Zu dieser Auswahl gehört ein ausgeklügeltes Zufalls-System. Es wird beinahe komplett verhindert, das sich Titel öfters wiederholen. Das System ist so gebaut, das während einer "Sitzung", also bis zum nächsten ausschalten  oder neustart sich kein Lied wiederholen kann, außer natürlich es wurden bereits alle Lieder in der Datenbank gespielt. Außerdem merkt sich die Software, wie oft ein Lied bereits gehört wurde und wertet diese Daten bei der Auswahl des nächsten Zufalls-Liedes aus, damit alle Lieder gleichmäßig oft dran kommen. Ein weiteres tolles Feature, das wir unbedingt haben wollten ist die Titelsuche durch Eingabe in die Tastatur. Dabei ist das Suchsystem aber so ausgereift, das es genügt ein paar Buchstaben des Titels einzugeben, damit er gefunde wird. Zum Beispiel gibt man "exper" ein und der Player spielt das Lied "Weather Experience" von "Prodigy".

Allerdings hat sich herausgestellt, das die beiden geschenkten Displays sich nicht für den Einsatz eignen. Erstens haben sie viel zu viel Platz weggenommen, zweites konnte man nichts vernünftiges darauf anzeigen, da nicht genügend Platz vorhanden war und drittens waren sie nicht hintergrundbeleuchtet und schon bei Dämmerung hat man gar nichts mehr gesehen. Also haben wir usn von Segor ein 4x20 Zeichen hintergrundbeleuchtetes Display bestellt. Damit konnte man einigermassen arbeiten. Die Software mußte zwar fast komplett neu geschrieben werden, da durch das jetzt "riesige" Display viele Funktionen mehr möglich waren, die man auf den beiden kleinen Displays vergessen konnte.

Das bis jetzt noch größte Problem war die Spannungsverorgung des Computers im Auto. Der Player hat bis zum jetzigen Zeitpunkt schon komplett mit dem Display-3-Tasten-Interface funktioniert, allerdinngs nur mit einem normalen AT-Netzteil. Einen 230V-Wechselrichter wollte ich am Anfach nicht nehmen, da ich es schwachsinnig fand 12V DC auf 230V AC zu wandeln, um dann wieder 12V und 5V DC daraus zu machen. Heute denke ich anders darüber, aber damals hatte ich den Ehrgeiz ein eigenes Schaltnetzteil zu bauen. Zwei Versuche waren eigentlich kompletter Müll. Das einzige, was von Anfang an übrig geblieben ist, ist der 5V-Teil des Netzteils, der mit einem Schaltregler von Maxim (oder dem kompatiblen Typ von LT) realisiert wurde. Es scheiterte eigentlich am 12V-Teil, der nicht genügend Strom liefern konnte, oder an den negativen Spannungen, die unser P100 blöderweise alle brauchte, sonst weigerte er sich hochzufahren. Für die Laien, die sich jetzt wundern, warum es am 12V-Teil fehlt, obwohl doch 12V im Auto zur verfügung stehen: Der Computer möchte eine Spannung mit einer maximalen Schwankung von +/- 5%, sonst stürzt er ab. 5 Prozent von 12V sind 0,6 Volt. Das heißt die Spannung darf sich im Raum von 11,4 bis 12,6 Volt bewegen. Jetzt kommen die Probleme im Auto: Wenn das Auto läuft, arbeitet die Lichtmaschine, um die Batterie zu laden, und das geschieht mit mindestens 13,7 Volt. Wenn das Auto gestartet wird, fällt die Spannung der Batterie durch die hohe Last des Anlassers auf 7 Volt zusammen, beides ist  weit außer der Toleranz. Und wenn der Motor mal aus ist und auch nicht gestartet wird, sorgen die Endstufen, bzw. der Baß dafür, das die Spannung soweit schwankt, das der Rechner auf keinen Fall stabil (an-) läuft. Um eine Spannung stabil zu regeln braucht man normalerweise eine Eingangsspannung, die mindestens 2 bis 3 Volt höher ist als die Ausgangsspannung, um einen gwissen Puffer und Regelbereich zu haben. Aber alle Probleme mit den 12V und den negativen Spannungen hat ein Schaltnetzteil von Richter-Felix gelöst. Das neue, dritte Netzteil hat dann sogar auf Anhieb so funktioniert, wie es sollte. Es läuft jetzt mittlerweile seit über drei Jahren konstant stabil. Allerdings habe ich jetzt, wo ich mir auch endlich meinen Player für's Auto baue gemerkt, das das Netzteil für schnellere Rechner als 100 bis 150 MHz ungeeignet ist, da die 5V zu schwach ausgelegt sind. Außerdem habe ich es auch nicht mehr geschafft ein dauerhaft funktionierendes Netzteil nachzubauen, wie es im Prototypen jetzt immer noch läuft. Das muß damals ein Glücksgriff an Bauteilen gewesen sein, anders kann ich mir die Ausfälle aller (insgesamt 4!) Nachbauten nicht erklären.

Das letzte Problem war dann noch das Musik-Signal des Players ins Autoradio zu bringen. Wir wollten das ganze über das CD-Wechsler-Kabel einschleifen. Die Vorbereitungen war schon getroffen. Wir haben das Kabel durchgeschnitten und per Steckverbinder auftrennbar gemacht. Intern waren tatsächlich normale Cinch-Leitungen mitgeführt. Allerdings wurde dann das Auto von Sebby geknackt und das Autoradio mit CD-Wechselr geklaut. Daraufhin hat sich Sebby ein neues Radio von JVC mit Line-In gekauft und unser Problem war gelöst.


genaue Funktionsbeschreibung

Der Player fängt nach dem hochfahren, was etwa 20 bis 30 Sekunden dauert, das abspielen der Musik an. Nach dem hochfahren spielt der Player genau an der Stelle weiter, an der er vorher ausgeschaltet wurde. (Gleiches Lied und gleiche Stelle im Lied!). Ausschalten kann man den Player einfach zu jedem Zeitpunkt. Wenn ein Lied zu Ende ist, sucht sich der Player nach seinem Zufallsystem das nächste Lied aus. Solange der Player nicht ausgeschaltet wird, wiederholt sich kein Lied, außer es wurden alle gespielt. Während des Abspielens merkt sich der Player, wie oft ein Lied schon gehört wurde und macht mithilfe dieser Daten die Auswahl für das nächste Lied. Somit wird sichergestellt, das alle Lieder gleichmäßig oft gehört werden. Aber eine genauere Funktionsbeschreibung und Anleitung gibt es hier.

Die Ansicht des 4x20-Zeichen-Displays kann frei eingestellt werden. Ist ein Text zu lang für das Display (Zum Beispiel können Titelnamen bis zu 30 Zeichen haben) wird der Text einfach durch die Zeile gescrollt. Die Bedienung ist denkbar einfach mit 3 Tasten: Zwei mal für links/rechts oder hoch/runter, oder +/-, oder... und eine Taste zur Auswahl, bestätigung, etc. Im normalen Player-Betrieb haben die zwei link/rechts-Tasten die gleiche Funktion, wie bei einem CD-Player: kurzes drücken heißt nächstes Lied, oder Lied-Anfang bzw. letztes Lied. Gedrückt halten heißt spulen. Der dritte Taster ruft das Menü auf. Der erste Menü-Punkt ist Pause/Weiter, das heißt, wenn man diesen Taster zwei mal hintereinander drückt ist der Player in der Pause, oder spielt weiter. Wenn man im Menü ist, springt der Player automatisch ein paar Sekunden, nach dem nichts mehr gedrückt wurde wieder in die normale Ansicht zurück. Im Menü selbst können die ganzen Einstlellungen für den Player vorgenommen werden. Man kann Auswählen, welche Musik-Kategorien man hören möchte, oder man wählt gleich ein ganzes Kategorie-Schema aus. Man kann genau definieren, was während des Player-Betriebs wo im Display angezeigt werden soll. Weiterhin kann man Einstellungen zur Scroll-Geschwindigkeit und zum Klang machen. Man kann die Lautstärke, den Bass, die Höhen und die Surround-Lautstärke einstellen. Der Surround-Effekt (Wide-Stereo) ist wirklich klasse. Eine weitere Einstellungsmöglichkeit ist die Zufalls-Einstellung. Hier kann gewählt werden, wie das Zufallssystem arbeiten soll. Während der Player das nächste Lied per Zufall auswählt, erstellt er intern eine Liste der Lieder, nach ihrer Anzahl, wie oft sie schon gehört wurden sortiert. Mit der Zufalls-Einstellung kann gewählt werde, aus wieviel Prozent vom Anfang dieser Liste nur ein Lied per Zufall gewählt werden kann

Im normalen Player-Betrieb könnenzum Beispiel folgende (und noch viel mehr) Daten irgendwo auf dem Display angezeigt werden:

- Der Artist des Liedes

- Der Titel des Liedes

- Die Kategorie des Lieder

- Wie oft es schon angehört wurde

- Die bereits abgespielte Zeit des Liedes

- Die Länge des Liedes

- Die noch verbleibende Zeit des Liedes

- Die CPU-Auslastung des Players.

Wenn man ein spezielles Lieder hören möchte, kann man dieses einfach in die Tastatur eingeben. Es reicht ein Teil des Titels oder Artisten, damit der Player das Lied findet. werden mehrere Lieder zur Eingabe gefunden, kann das entprechende Lied aus einer Liste ausgewählt werden. Aber wie schon oben gesagt, eine genauere Funktionsbeschreibung und Anleitung gibt es hier.

Das Netzteil des Players hat eine Ausschalt-Verzögerung, da manche Autoradios während der Motor gestartet wird das Remote-Signal wegnehmen. Das würde für den Computer einen Neustart bedeuten. Mit der Ausschaltverzögerung schaltet sich das Netzteil erst ein paar Sekunden nachdem wegfall des Remote-Signals aus. Kommt das Remote-Signal in dieser Zeit wieder, läuft das Netzteil ohne Unterbrechung weiter.